Mit dem Bau einer Treppe wird eine Struktur hergestellt, die ständig unter Spannung steht und konstanten Belastungen standhalten muss. Dabei müssen Bauherren auf die Angaben des Treppenherstellers und das Können der Handwerker vertrauen – und natürlich ihre Vertrautheit mit rechtlichen Normen.
Schriftliches Gutachten von Sachverständigen
Kommt es später zu einem Unfall auf der Treppe, die der Benutzer durch Unvorsichtigkeit nicht zu verschulden hat und der durch einen Fehler in der Treppensicherheit verursacht wurde, haftet der Bauherr und muss mit saftigen Strafen rechnen. Ein Sachverständiger, der nach Einbau und Ausführung der Treppe durch einen Fachmann eingeholt wird, schützt den Bauherrn vor Haftung und bestätigt schriftlich, dass die Treppe sicher und funktionstüchtig ist.
Dieses Sachverständigengutachten ist nicht nur für bauliche Veränderungen an Treppenstufen, wie z. B. Kürzen, sondern auch für den Regelbau zu verwenden. In öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Kitas und Ämtern sowie in Gewerbe- und Mehrfamilienhäusern kann die Beauftragung eines Sachverständigen im Schadensfall viel Geld sparen und die eingebaute Treppe sicher machen.
Versicherungsleistungen auf der Grundlage eines Treppengutachtens
Hat ein Mieter auf der Treppe einen Unfall, muss der Versicherungssachverständige den Sachverhalt prüfen, ob Eigenverschulden vorliegt oder die mangelnde Gestaltung der Treppe die Ursache des Unfall ist. Kann der Eigentümer den Nachweis eines Sachverständigengutachtens darüber erbringen, dass die Treppengestaltung allen gesetzlichen Anforderung entspricht, haftet er für den Unfall nicht. Die möglichen Schadensersatzforderungen aus dem Unfall werden durch die schriftliche Zertifizierung des Gutachtens abgewehrt und der Eigentümer wird von der Haftung freigestellt.
So kann man auch barrierefreie Treppen durch eine gründliche Prüfung durch einen Sachverständigen und eine schriftliche Bescheinigung eines Sachverständigengutachtens über die Barrierefreiheit zertifizieren lassen. Stürzt ein Mieter und wird der Eigentümer verklagt, kann sich der Eigentümer mit Hilfe eines Gutachtens und dem Nachweis der Treppensicherheit aus dem Prozess befreien.
Auch alte Treppen überprüfen lassen
Jede Treppe, insbesondere in öffentlichen Gebäuden und solche, die für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind, sollten deshalb von einem Fachmann überprüft und mit einem gesetzlichen Zertifikat versehen werden. Der Bericht enthält auch Informationen darüber, ob die Treppe der DIN-Norm entspricht, die für einige Treppentypen gesetzlich vorgeschrieben ist.
